Institutionelle Zusammenführung von Charité und MDC: Bund und Land stellen über 300 Millionen Euro bis 2018 zur Verfügung
06.11.2012: Scheeres: Enge Zusammenarbeit ist Schlüssel für Erfolge bei Spitzenforschung
Das Land Berlin und der Bund haben sich über eine institutionelle Zusammenführung zwischen Charité und Max-Delbrück-Centrum (MDC) verständigt. Gemeinsam wird bereits 2013 das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIG) gegründet.
"Die intensiven Gespräche mit dem Bund haben sich ausgezahlt. Im BIG kombinieren zwei Einrichtungen von Weltrang ihre spezifischen Stärken: Durch die noch engere Verknüpfung der Grundlagenforschung des MDCs mit der patientennahen Forschung der Universitätsklinik Charité entsteht ein Forschungsraum von Spitzenqualität. Damit können Forschungsergebnisse schneller zum Wohle der Patienten angewandt werden. Gleichzeitig erlangt die Berliner Gesundheitsforschung einen neuen Grad an Sichtbarkeit und internationaler Konkurrenzfähigkeit. Die Wissenschafts- und Wirtschaftsregion Berlin wird davon gleichermaßen profitieren und ihren Spitzenrang weiter ausbauen", so die Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres. Die Senatorin stellt zudem heraus, dass die institutionelle Zusammenführung von Charité und MDC ein weiteres Beispiel für die Zukunftsfähigkeit von Kooperationen ist. Scheeres: "Mit der verstärkten Zusammenarbeit von Einrichtungen und der entstandenen Kooperationskultur zwischen Forscherinnen und Forschern gelingt es Berlin, national wie international herausragende Erfolge in Wissenschaft und Forschung zu erzielen. Das haben bereits die Ergebnisse der Exzellenzinitiative gezeigt. Die Hauptstadt profitiert dabei natürlich von der Vielfalt und der Qualität ihrer Institutionen."
Seit Februar hatte das Land Berlin unter Federführung der Senatsverwaltung für Wissenschaft mit dem Bund über die Ausgestaltung einer institutionalisierten Kooperation von Charité und MDC verhandelt. Mit der Verständigung auf eine Verwaltungsvereinbarung konnten diese Verhandlungen nun erfolgreich abgeschlossen werden. Die Vereinbarung sieht vor, dass mit dem BIG eine vollrechtsfähige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit den Gliedkörperschaften Charité und MDC entsteht. Die Charité bleibt weiterhin Gliedkörperschaft der Humboldt-Universität und der Freien Universität.
Scheeres dazu: "Mit dieser Lösung bleiben einerseits die Krankenversorgung der Charité sowie die universitäre Forschung und Lehre in der Zuständigkeit des Landes Berlin und es wird andererseits ein gemeinsamer Forschungsraum mit ganz neuen Möglichkeiten
geschaffen. Ich freue mich, dass es mit dem BIG zu einer einmaligen Kooperation universitärer und außeruniversitärer Forschung gerade in Berlin kommt."
Der Bund und das Land haben die Gründung der neuen Institution mit finanziellen Zusagen an das BIG selbst, als auch an Charité und MDC verbunden. Die Finanzierung des BIG erfolgt im Verhältnis 90 : 10 zwischen Bund und Land. Demnach stellt der Bund dem BIG bis 2018 insgesamt 285 Millionen Euro zur Verfügung, das Land Berlin 26,7 Millionen Euro. Berlin sagt weiterhin zu, die Zuschüsse an die Charité für Forschung und Lehre mindestens in der im Jahr 2012 geleisteten Höhe beizubehalten sowie nach Ende der Exzellenzinitiative ab 2018 weiterhin den Berliner Universitäten Mittel in bisheriger Höhe der Landesmittel zur Förderung der Spitzenforschung zur Verfügung zu stellen.
"Diese Garantien geben den beteiligten Institutionen wichtige Planungssicherheit. Auch hinsichtlich der Zusagen Berlins an die Universitäten zeigen wir wieder, dass das Land seiner Verantwortung für die Wissenschaft nachkommt", betont die Senatorin.
Scheeres abschließend: "Von der Gründung des BIG erwarte ich nicht nur einen Qualitätssprung in der medizinischen Forschung, sondern auch ideale Voraussetzungen für die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Denn schon die Ergebnisse der Exzellenzinitiative haben gezeigt, dass Berlin die Stadt der jungen Forscher ist."